Freitag, 18. Dezember 2015

Tide, Tat und Tod von Bernd Mannhardt

Der Krimiautor und Urbayer Stegmayer wird von seinem Verleger in den hohen Norden geschickt, um dort für einen neuen Regionalkrimi zu recherchieren. Keine leichte Aufgabe, wenn man mit seinem Schicksal hadert und ja eigentlich auch gar nicht in den Norden wollte. Das Wetter ist rau, die Menschen komisch. Als es dem Stegmayer zu bunt wird, schreibt er einen Brandbrief an seinem Verleger, bei dem er anspricht, wie er die Dinge sieht und wie sie sich verhalten. Schließlich ist der Herr Stegmayer ja nicht auf den Kopf gefallen und es muss gesagt werden, was gesagt werden muss. Dass der Stegmayer aber mit seinen Recherchen schlafende Hunde weckt, scheint er nicht gleich zu merken...

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und muss sagen, dass ich mich mit diesem kleinen Büchlein wirklich schwer getan habe. Die Geschichte ist zwar interessant, kommt aber nicht richtig in Fahrt, sondern plätschert so vor sich lang hin. Ab und an gibt es eine urbayrische Pointe, doch dann folgen wieder lange und langweilige Fakten z.B. über einen Tatort oder eben die Menschen, die da so im Norden leben. Gekrönt wird das Ganze dadurch, dass die Geschichte, welche hauptsächlich in Briefform gehalten ist, immer wieder durch Fußnoten begleitet wird. Wer diese Fußnoten während des Lesens mitliest wird regelmäßig aus dem Lesefluss gebracht, was ich persönlich richtig schade finde,

Der Protagonist ist für mich ein zweischneidiges Schwert, jedoch tendiere ich mehr in die Richtung, dass ich ihn nicht mag. Er ist zwar schlagfertig und hat einen durchaus starken Willen, wenn es darum geht, etwas heraus zu finden. Aber er ist auch oft sehr unhöflich und poltrig mit seiner urbayrischen Art. Etwas, was ihm durchaus nicht bei allen Charakteren Pluspunkte bringt. Er ist zudem nur am nörgeln. Es gibt so gut wie keine Szene, wo man einmal von ihm hört, dass er etwas gut findet. Der Stegmayer ist für mich ein sehr negativer Mensch, was ich eigentlich sehr schade finde.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass es durchaus interessant zu lesen war, ich es aber nicht unbedingt weiterempfehlen würde, wenn ich danach gefragt werde, weil es mich einfach nicht vom Hocker gerissen hat. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wem ich das Buch empfehlen sollte. Es fehlt der gute Witz, wirklich ein Krimi ist es auch nicht. Schade eigentlich, ich denke, man hätte da durchaus mehr machen können.


  • Broschiert: 130 Seiten
  • Verlag: Schardt, M; Auflage: 1., Aufl. (19. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3898418111
  • ISBN-13: 978-3898418119
  • Größe und/oder Gewicht: 12,9 x 1,2 x 19 cm

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