Samstag, 2. Juli 2016

Dystopia - Love At Last Sight von Judith Park

Dionne und Lyon sind Bruder und Schwester. Während Lyon das Herzstück der Familie zu sein scheint, ist Dionne immer nur der Prellbock. Scheinbar können sie und ihre Eltern keinen Draht zueinander finden. Um Dionne Halt zu geben ist Lyon immer für seine kleine Schwester da und somit ihre engste Bezugsperson. Oft wird Dionne von Albträumen gequält, in denen Lyon aus ihrem Leben verschwindet. Als sich ihre Freundin Shikku für Lyon interessiert ist Dionne Feuer und Flamme. Doch was so schön beginnt, endet für die beiden Mädchen in einem Albtraum, als Lyon bei einem Verkehrsunfall verunglückt. Und plötzlich ist da jemand in Dionnes Familie, der Lyon zum verwechseln ähnlich sieht... Dionne kann es einfach nicht glauben.



 -Achtung Spoiler -


Ihr kennt das sicher. Ihr kauft ein Buch oder ein Manga, weil euch das Cover gefällt und dann die pure Ernüchterung.  Die Zeichnungen in dem Manga sind nicht unbedingt schlecht, sind mir aber zu simpel und zu überkitscht - schon mal nen Familienvater gesehen, der aussieht wie 16, sein Hemd oben offen trägt und ne Krawatte drüber? Nee? Aber sowas zeichnen... Auch die Geschichte finde ich weniger ansprechend. Die Liebe zwischen Shikku und Lyon hätte viel besser ausgebaut werden können und auch die Bruder-Schwester-Verbindung mehr beleuchtet. Und dann kam irgendwann der absolute Oberknaller, bei dem ich dachte, dass ich vom Glauben abfalle. Ein Klon? Von Lyon? Weil dieser einen Herzfehler hatte und sie einen Organspender brauchten? Wie krank ist das denn bitteschön? Erst einmal die Eltern, die bereit sind ein Leben für ein anderes auszulöschen und dann, weil der Goldjunge tot ist, den Klon als Ersatz nehmen? Der ist dann auch plötzlich da, keiner weiß wo er war, was er so lange gemacht hat etc. - hat der in einem Gefrierschrank gelagert oder was? Das ist so an den Haaren herbei gezogen... und dann noch die Freundin von Dionne - Shikku. Verliebt sich in Lyon, dann bricht ihre Welt zusammen und dann kommt der Klon daher und sie ist wieder Feuer und Flamme? Ganz glatt ist die aber auch nicht nein? Und je verzwickter die Situation wird, desto unerträglicher wird der Charakter der Dionne. Sie zickt, sie übertreibt und innerhalb von Sekunden ist alles wieder tuttifrutt. Das ist nicht dein Ernst liebe Autorin? Wenn man schon die Thematik Klone als Ersatzteillager einführt, sollte man das auch sensibler behandeln, und weiter ausbauen - besonders wenn der Bengel dann auch noch in die Familie soll, die ihn ja eigentlich geopfert hätte. Für mich geht dieser Manga ganz und gar nicht. 

Empfehlen kann ich dieses Werk keinesfalls und ich kann auch nicht verstehen, wie so ein gequirlter Quark in die Daisuki kommen konnte. Ich habe die Daisuki als Jugendliche immer gern gelesen, weil man dort Klassiker gefunden hat wie z.B. God Child, Fruits Basket etc. Das hatte ja noch Sinn und Verstand, aber Dystopia? Absolutes no go. Da kann man noch so gut zeichnen wie man will, wenn die Story nicht stimmt, ist es einfach vertane Liebesmühe. Schade eigentlich. 

1 von 5 Sterne


  • Taschenbuch: 192 Seiten
  • Verlag: Carlsen (22. September 2004)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551774420
  • ISBN-13: 978-3551774422
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 15 Jahre
  • Größe und/oder Gewicht: 11,6 x 1,7 x 17,6 cm