Freitag, 31. März 2017

Die dreizehnte Fee - Erwachen von Julia Adrian

Zum Inhalt:
Ich bin nicht Schneewittchen. Ich bin die böse Königin. Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung. »Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest. Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.

Eigener Eindruck:
In einem Turm, fernab jeglicher Zivilisation, fernab vergangener Zeiten ist es ein unwissender, junger Prinz mit einem ekelhaften Charakter, welcher die schlafende Schönheit vor sich küsst und sie somit aus ihrem tausendjährigen Schlaf zurück unter die Lebenden holt. Doch die, die er erweckt hat ist keine verwunschene Prinzessin, sondern ein Feenkind. Die dreizehnte Fee, eine gefährliche und gefürchtete Fee. Zumindest einst, als noch andere Zeiten herrschten. Doch nun ist sie nicht mehr voller Magie, aber gefürchtet wie je zuvor. Nicht nur von dem Hexenjäger, der ihr gegenüber steht, sondern auch von ihren Schwestern, denn sie ist die Einzige, die die Macht besitzt ihre zwölf Schwestern für immer zu vernichten. Als der Hexenjäger die leicht verwirrte dreizehnte Fee mit sich nimmt, beginnt ein wundersames Abenteuer.


Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut und so, wie es im Drachenmondverlag gehyped wurde, war ich mir eigentlich sicher, dass mir die Geschichte sehr gefallen wird. Was mich im Buch dann aber erwartet hat war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Der Schreibstil geht zu Beginn der Geschichte sehr schleppend los. Man hat Mühe sich in die Sprache einzufinden. Die Geschichte wird aus Sicht der dreizehnten Fee geschrieben und wir erleben, wie sie erwacht und sich wundert, was passiert ist. Ihre Kleidung ist zu Staub zerfallen, sie wurde von einem arroganten Prinzen wach geküsst, der ihr lieber den Tod an den Hals wünscht, als er erfährt, wer sie ist, anstatt sie zu lieben. Sie wundert sich über die Magie, auf die sie nicht mehr zugreifen kann und schließlich wird sie von dem Hexenjäger bedroht, der sie schließlich mit sich nimmt - warum, das hat sich mir ehrlich gesagt nicht so wirklich erschlossen.

Neben wirren Gedanken hat mich an der Geschichte vor allem eins gestört. Die Fee empfindet mir nicht genug. Wo ist der Schock über das Erwachen? Wo die Angst? Wo die Verzweiflung, die in ihrer Situation sehr gut hätte wirken können? Warum ist sie so stumpf in ihrem Fühlen, wird aber im nächsten Moment wieder ganz anders beschrieben? Das widerspricht sich. Vor allem, da sie immer wieder auf der Suche nach Liebe ist und nicht einmal weiß, was das ist. Das Ganze ist wirklich unglücklich gelöst in meinen Augen.

Während man liest kommt es auch zu einer spontanen Erinnerung - scheinbar aus ihrer Vergangenheit, als sie noch klein war, wo beschrieben wird, was sie einst lernt, warum sie so geworden ist, wie sie eben ist. Eine scheinbar harte und emotionslose Schule, aber auch hier fand ich die Beschreibungen irgendwie unglücklich, übertrieben und auch unglaubhaft. Irgendwie hat sich für mich hier kein situationsbedingter Charme und keine Spannung aufgebaut.

Richtig schlimm wurde es dann aber für mich und das war dann auch der Grund für meinen vorzeitigen Abbruch, als sie und der Jäger von einer ihrer Schwestern angegriffen werden und sie kurz davor ist zu sterben. Sie erfriert und der Jäger soll Abschied von ihr nehmen. Obwohl er ihr Feind ist oder sie eben seiner, scheint er etwas für sie zu empfinden - schon nach so kurzer Zeit und das obwohl sie sich hassen müssten. Natürlich kann er sie retten und die beiden landen schließlich für ein Schaferstündchen in der Kiste. Also bitte... Ich habe mich ernsthaft gefragt, warum das den anderen Lesern nicht bitter aufgestoßen ist. Wir befinden und zwischen Seite 33-40 und die beiden sind schon im Bett. Ohne Emotionen. Ohne Grund. Ohne Sinn und Verstand in meinen Augen. Und danach ist er wieder ganz stumpf und abweisend und sie fragt ihn ob das Liebe ist. Ehrlich gesagt hat mich das schockiert. Fast schon wie in einem schlechten Film... Das hätte man sich vielleicht für später aufheben sollen. Aber doch nicht innerhalb der ersten 40 Seiten. Liebe braucht Emotionen, die Charaktere aufbauen müssen. Das braucht Zeit. Das braucht in meinen Augen Gefühl. Hätte ja nur noch gefehlt, dass er eine Maske getragen hätte und ein Stromkasten in der Ecke hängt - so krass muss ich das wirklich sagen.


Für mich war an dieser Stelle die Geschichte gestorben und ich habe das Buch vorerst auf den SuB-SuB gelegt. Vielleicht, wenn ich etwas Zeit habe verstreichen lassen, werde ich mich noch einmal an das Buch wagen. Das Design und die Zeichnungen sind eigentlich viel zu schön, als dass man das Buch irgendwo versauern lassen könnte. Aber der Inhalt ist in meinen Augen einfach nicht das Gelbe vom Ei. Schade, denn in meinen Augen hätte das Buch richtig gut werden können, denn die Idee hat mir an sich ganz gut gefallen. Vor allem, da es so viele Märchenelemente gibt.


Empfehlen möchte ich das Buch aufgrund meines Abbruchs nicht, es sei denn ihr habt kein Problem mit wirren Gedanken und einem Protagonistenpaar, dass eben nicht lange fackelt und emotionslos fix zur Sache kommt.


1 von 5 Sterne, da abgebrochen

  • Taschenbuch: 212 Seiten
  • Verlag: Drachenmond-Verlag (Nova MD) (15. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3959911319
  • ISBN-13: 978-3959911313
  • Größe und/oder Gewicht: 14,8 x 2 x 21,1 cm

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